ADAC Sommerreifentest 2023 205/55 R16
Der ADAC-Sommerreifentest 2023 wurde anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums mit einem besonderen Test von 50 Reifen durchgeführt.
Zum Jubiläumstest wurden 50 Sommerreifen der beliebtesten Größe 205/55 R16 V mit erweiterten Umwelt- und Wirtschaftskriterien getestet, die in der Kategorie Umwelt zusammengefasst wurden:
- Zehn „gut“ bewertete Reifen und sieben „mangelhafte“
- Nasse Bremswege von 80 km/h: bis zu 25 Meter Unterschied
- Es lohnt sich nicht immer, nur auf den Produktpreis zu achten
- Umfassende Tabelle mit detaillierten Plus- und Minusbewertungen
1973: Der erste ADAC-Reifentest
1973 wartete Deutschland gespannt auf das, was kommen würde, denn aufgrund der offensichtlichen Beschädigungen auf der Straßenoberfläche mussten die bis dahin üblichen spikereifen entfernt werden. Aber wie übersteht man den Winter ohne Spikes? Ist es sinnvoll, neue, winterfreundliche Spezialreifen für Eis und Schnee zu kaufen? Oder würde ein guter Ganzjahresreifen das ganze Jahr über ausreichen? Der ADAC-Test musste sich mit 25 Reifen befassen – im Schnee im Schweizer Engadin, auf einer Genfer Eisbahn und auf der Pirelli-Teststrecke im sommerlichen Italien.
50 Jahre später testet der ADAC mit seinen europäischen Partnern immer noch Reifen – und zu diesem Jubiläum wurden sogar 50 Sommerreifen getestet. Das Besondere an diesem Test ist, dass fast jeder in Deutschland erhältliche oder bestellbare Reifen in jeder Preiskategorie vertreten ist. Ist das günstige Fernost-Produkt genauso gut wie das teure französische Produkt in der höheren Preiskategorie? Und ist es nicht unsicher, Geld zu sparen, indem man anstelle des Premiumprodukts aus Hannover einen Reifen einer niedrigeren Preisklasse montiert?
ADAC-Sommerreifentest 2023 205/55 R16
Neues Testkriterium: die Umweltbilanz
Während sich die Reifen- und Fahrzeugtechnologie in den letzten 50 Jahren verändert hat, hat sich auch der Test weiterentwickelt. Der ADAC bleibt dem Prinzip der ausgewogenen Bewertung im Endergebnis treu, fügt jedoch ein neues Bewertungskriterium hinzu. Das Endergebnis setzt sich nun aus zwei Einzelpunkten zusammen: der Fahrsicherheit auf trockenen und nassen Straßen (70% Gewichtung) und der Umweltbilanz (30%), die Aspekte wie Reifengewicht und -verschleiß sowie nachhaltige Gesichtspunkte wie die Zertifizierung von Produktionsresten umfasst.
Die Experten des AKH sagen, dass es nicht eindeutig ist, welches Produkt die Umwelt stärker belastet. Was in die EU geliefert wird oder Rohstoffe für Fertigprodukte, die in der EU hergestellt werden. Der Grund dafür ist, dass es in der EU keine Kautschukplantagen gibt, die für die Reifenherstellung unverzichtbar sind.
Sehr ausgewogen: Die zehn besten ModelleSehr ausgewogen: Die zehn besten Modelle
Die relativ teuren Premiumprodukte von Goodyear, Continental, Michelin und Bridgestone stehen an der Spitze der großen Jubiläumstests. Neben dem japanischen Falken gehören derzeit die koreanischen Hersteller Kumho, Hankook und Nexen zum Spitzenfeld. Direkt an der Spitze mit 2.0-Kennzeichnung: der äußerst ausgewogene Goodyear EfficientGripPerformance 2 und der Continental PremiumContact 6, der in Bezug auf Fahrsicherheit Maßstäbe setzt. Das Nachfolgemodell, der Premium Contact 7, ist übrigens seit diesem Winter in ausgewählten Größen erhältlich.
Zufriedenstellend: Die breite Mittelspur
Das ADAC-Sommerreifentest 2023 bewertete 21 Modelle – darunter viele sekundäre Premiumherstellermarken – insgesamt zufriedenstellend auf dem Testfahrzeug des VW Golf 8. Im Allgemeinen wurden diese Reifen aufgrund einer speziellen Schwäche abgewertet, aber abhängig von den persönlichen Nutzungsbedingungen oder Vorlieben können sie sicherlich eine etwas günstigere Alternative darstellen. Im Allgemeinen führten geringfügige Schwächen auf nassen Straßen zur Herabstufung der Fahrsicherheit, während auf trockenen Straßen seltener Mängel auftraten. In der Kategorie Umweltbilanz erhielten sie auch eine schlechtere Bewertung, hauptsächlich aufgrund des größeren Verschleißes.
Nur ausreichend: Gleichgewicht fehlt
Der Michelin e.Primacy, der nur eine ausreichende Bewertung erhielt, zeigt, dass die klassischen, widersprüchlichen Ziele der Reifenherstellung nicht immer gelöst werden können. Der e.Primacy, den Michelin nicht nur für Verbrennungsmotoren, sondern auch für Elektroautos empfiehlt, überzeugt mit einer überzeugenden Leistung in Bezug auf Verschleiß, Reifenabrieb und Effizienz im Bereich der Umweltbilanz. Der e.Primacy funktioniert jedoch nur bei nasser Fahrbahn schlecht: Auf nassem Asphalt hielt er erst nach 43,7 Metern bei 80 km/h an. Der Conti PremiumContact 6 hingegen stoppte nach nur 34,4 Metern.
Fehlerhafte Reifen stellen keine Alternative dar
Sieben Reifen sind aufgrund widersprüchlicher Ziele vollständig fehlgeschlagen: Sie haben katastrophale Leistungen auf nassen Straßen erbracht – selbst wenn sie in anderen Bereichen Spitzenleistungen erzielen konnten. Das beste Beispiel: Der extrem strapazierfähige chinesische DoubleCoin DC99 kann fast 65.000 Kilometer zurücklegen, aber wir müssen darauf vertrauen, dass der Reifen kein Bremsversagen auf nasser Straße hat: Bei 80 km/h beträgt der Bremsweg 59,3 Meter. Dies ist sowohl für den Fahrer als auch für die Passagiere äußerst gefährlich.
Mit anderen Worten, an dem Punkt, an dem das Testfahrzeug Continental PremiumContact 6 bereits steht, fahren wir mit etwa 52 km/h am DoubleCoin DC99 vorbei. Unfälle bei dieser Geschwindigkeit können dramatische Folgen haben – daher lohnt es sich, diese Reifen zu vermeiden.
ADAC Sommerreifentest 2023 Zusammenfassung 205/55 R16
Hersteller/Modell | Preis in Euro | ADAC-Urteil | ADAC-Urteil | Umweltbilanz |
Goodyear EfficientGrip Performance 2 | 110 | 2 | 2,1 | 1,7 |
Continental PremiumContact 6 | 115 | 2 | 1,8 | 2,6 |
Michelin Primacy 4+ | 120 | 2,1 | 2,3 | 1,6 |
Bridgestone Turanza T005 | 111 | 2,3 | 2,2 | 2,4 |
Nokian Tyres Wetproof | 87 | 2,3 | 2 | 2,9 |
Falken ZIEX ZE310 ECORUN | 89 | 2,3 | 2,1 | 2,7 |
Continental UltraContact | 113 | 2,3 | 2,6 | 1,7 |
Kumho Ecsta HS52 | 82 | 2,4 | 2,3 | 2,7 |
Hankook Ventus Prime4 | 89 | 2,5 | 2,4 | 2,7 |
Nexen N´Fera Primus | 86 | 2,5 | 2,3 | 3,1 |
Kenda Kenetica Pro KR210 | 79 | 2,6 | 2,4 | 3 |
Kleber Dynaxer HP4 | 88 | 2,6 | 2,8 | 2,1 |
Fulda EcoControl HP2 | 90 | 2,6 | 2,8 | 2,2 |
Toyo Tires Proxes Comfort | 84 | 2,6 | 2,7 | 2,5 |
Debica Presto HP2 | 81 | 2,7 | 2,81 | 2,3 |
Dunlop Sport BluResponse | 110 | 2,7 | 2,6 | 2,8 |
Pirelli Cinturato P7 C2 | 107 | 2,7 | 2,7 | 2,6 |
Sava Intensa HP2 | 86 | 2,7 | 2,8 | 2,6 |
Semperit SPEED-LIFE 3 | 91 | 2,7 | 2,8 | 2,6 |
Firestone Roadhawk | 88 | 2,8 | 2,8 | 2,7 |
BF Goodrich Advantage | 96 | 2,9 | 2,9 | 2,8 |
GT Radial FE2 | 70 | 2,9 | 2,9 | 3 |
Esa+Tecar Spirit Pro | 67 | 3,1 | 3,4 | 2,3 |
Barum Bravuris 5HM | 86 | 3,1 | 3,2 | 2,9 |
Viking ProTech NewGen | 80 | 3,1 | 3,4 | 2,5 |
Norauto Prevensys 4 | 65 | 3,1 | 3,2 | 3 |
Apollo Alnac 4G | 90 | 3,2 | 3 | 3,5 |
General Tire Altimax One S | 64 | 3,2 | 3,5 | 2,4 |
Giti GitiSynercy H2 | 75 | 3,2 | 3,4 | 2,8 |
Petlas Imperium PT515 | 74 | 3,3 | 3,5 | 2,8 |
Uniroyal RainSport 5 | 92 | 3,3 | 3,4 | 3,1 |
Hifly HF 201 | 64 | 3,6 | 3,6 | 2,6 |
Cooper ZEON CS8 | 83 | 3,6 | 3,6 | 3,3 |
Westlake Z-107 | 73 | 3,7 | 2,7 | 3,7 |
Minerva F 209 | 74 | 3,7 | 3,7 | 3 |
King Meiler Sport1 | 75 | 3,8 | 3,8 | 2,8 |
Tomket Sport | 67 | 3,8 | 3,8 | 3,3 |
Michelin e.Primacy | 124 | 3,9 | 3,9 | 1,3 |
Laufenn S Fit EQ+ | 75 | 3,9 | 2,9 | 3,9 |
Delinte DH 2 | 70 | 4 | 4 | 3,7 |
Zeetex ZT 1000 | 76 | 4,1 | 3,8 | 4,1 |
Avon ZV7 | 90 | 4,1 | 3,9 | 4,1 |
Radar RPX 800 | 67 | 4,1 | 4,1 | 3,7 |
Rotalla RH 01 | 72 | 4,7 | 4,71 | 3,2 |
Berlin Tires Summer UHP 1 G2 | 52 | 5,3 | 5,31 | 3,1 |
Lassa Driveways | 98 | 5,3 | 5,31 | 3,1 |
Evergreen EH 226 | 102 | 5,4 | 5,41 | 2,7 |
Riken Road Performance | 76 | 5,4 | 5,41 | 3,1 |
DoubleCoin DC99 | 67 | 5,5 | 5,51 | 1,7 |
Premiorri Solazo | 45 | 5,5 | 5,51 | 3,2 |
0,6 – 1,5 – sehr gut
1,6 – 2,5 – gut
2,6 – 3,5 – befriedigend
3,6 – 4,5 – ausreichend
4,6 – 5,5 – mangelhaft